Von der Vision Pro zu Snap
Verrat von Geschäftsgeheimnissen? Apple klagt Ex-Mitarbeiter an
Apple hat einen ehemals leitenden Angestellten aus dem „Vision Pro“-Team wegen des Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen verklagt. Besondere Brisanz erhält der Fall durch die Tatsache, dass der Beschuldigte direkt zu Snap gewechselt ist und dort wohl am Design der AR-Brille Spectacles beteiligt war.
Dem Nachrichtenportal Silicon Valley zufolge wirft Apple seinem früheren Mitarbeiter Di Liu vor, vertrauliche Informationen zum Vision-Pro-Headset unerlaubt kopiert und gespeichert zu haben.
Die AR-Brille Snap Spectacles (Bilder: Snap)
Zugriff auf interne Daten kurz vor Jobwechsel
Laut Apple hat Di Liu in seinen letzten Arbeitstagen mehrere tausend interne Dokumente auf ein privates Cloud-Konto übertragen. Die Daten sollen sich auf Produktdesigns, Software-Funktionen und interne Entwicklungsprozesse des Headsets beziehen.
Apple wirft Liu vor, den Wechsel zum Social-Media-Unternehmen Snap zunächst verschwiegen und stattdessen gesundheitliche Gründe für seine Kündigung angegeben zu haben. Dadurch sei es nicht dazu gekommen, dass dem Ex-Mitarbeiter nicht wie üblich sofort sämtliche Zugriffsrechte entzogen wurden, wie es beim Bekanntwerden des Wechsels zu einem Wettbewerber normalerweise der Fall ist. Liu habe die Gelegenheit genutzt, um eine große Menge firmeneigener Daten zu kopieren.
Datenübertragung dokumentiert
Apple stützt die Vorwürfe auf Protokolle vom Arbeitscomputer des Mitarbeiters. Daraus gehe hervor, dass Liu gezielt bestimmte Ordner ausgewählt, kopiert und teilweise umbenannt oder neu organisiert habe, bevor er sie in seinem privaten Cloud-Speicher abgelegt habe. Zudem habe Liu versucht, seine Spuren zu verwischen und habe Dateien von dem Apple-Gerät gelöscht.
Der genaue Umfang der entwendeten Daten lasse sich nach Aussage von Apple nicht vollständig rekonstruieren. Die Inhalte würden sich jedoch inhaltlich mit Projekten bei Snap überschneiden, insbesondere mit Produkten im Bereich Augmented-Reality-Brillen. Daraus leite Apple die Vermutung ab, dass die Daten möglicherweise bei Snap verwendet wurden.
Die Klage richtet sich nicht gegen Snap selbst. Das Unternehmen hat allerdings wissen lassen, es sehe keinen Grund zur Annahme, dass die Vorwürfe mit der Beschäftigung oder dem Verhalten dieser Person bei Snap zusammenhängen.
Dann gleich die Firma aufkaufen und gut ist…(Achtung: Ironie!)
Haben die kein vernünftiges DLP, dass sie zeitnah warnt?
Wie doof muss man sein, Daten von Apple auf die private Cloud zu ziehen… Sorry aber, da kann man ja auch alles im Laser Jet im Büro drucken und nach Hause tragen… vielleicht sogar noch unauffälliger
Ja, es gibt viel Dickfälligkeit und Dummheit.
Ein Ex-Mitarbeiter von mir hat eine Dienstleistung (die er im Auftrag der Firma erbracht hat) privat an der Kunden abgerechnet und die Rechnung nicht nur auf seinem Arbeits-PC geschrieben, sondern auch noch auf dem Firmen-Server gespeichert! Danach war er kein Mitarbeiter mehr !!
Er hätte das Fax benutzen sollen!
Gang und gäbe derlei Mitgift. Nicht erwischen lassen wird zunehmend schwieriger.
Wäre es mit einer Synology oder Qnap sicherer gewesen? Ernstgemeinte Frage.
Ernst gemeinte Antwort „Nein“. Denn alle deine Aktivitäten hinterlassen Spuren. Sofern Frameworks rund um Zero Trust für den Zugriff auf Dateien etabliert sind, ist die Auswertung so gar ein Kinderspiel.
Grundsätzlich nein. Gerade bei einem Tech Konzern wie Apple muss jedem klar sein, daß sie Möglichkeiten zur Aufdeckung der Spuren haben. Selbst „Kundenlisten ausdrucken“ zur Mitnahme kann man aufdecken.
Soviel konnte er vermutlich auch nicht mitnehmen. Snap geht ja einen ganz anderen Weg. Die haben ja eine AR Brille, statt einer VR-Brille mit pass throug. Da will Apple doch erst 2027 was bringen, oder?