Apple-Hardwarechef im Interview:
Phil Schiller zu 16-GB-iPhones und Verzicht auf Leistung zugunsten dünner Geräte
Der Blogger John Gruber hatte für die WWDC-Ausgabe seines Podcasts The Talk Show Apples Hardware-Chef Phil Schiller zu Gast. Die Aufzeichnung des Gesprächs ist zwar noch nicht online, wurde aber letzte Nacht live übertragen. Das Onlinemagazin The Verge hat die interessantesten Passagen des Gesprächs protokolliert.
Schiller musste dabei Antworten auf kritische aber durchaus berechtigte Fragen finden. Beispielsweise zu dem bei der Vorstellung der aktuellen iPhone-Generation viel kritisierten Umstand, dass Apple das Einstiegsmodell weiterhin mit 16 GB Speicher verkauft, eine Version mit 32 GB allerdings nicht anbietet und sich dadurch viele Kunden zum Kauf des 100 Euro teureren Modells mit 64 GB gezwungen sehen.
Dank iCloud weniger Speicherbedarf
Der Apple-Manager begründet diesen Schritt mit einer zunehmenden Nutzung der iCloud-Dienste. Kunden bräuchten nicht mehr so viel Speicher für Fotos, Musik und Videos und könnten daher von einem günstigeren Einstiegsgerät mit weniger Speicher profitieren.
Wie wir alle wissen, funktioniert dies aber nicht so ganz. Teure Datentarife zwingen uns weiter, vor allem Mediendateien für die Nutzung unterwegs direkt auf dem iPhone zu speichern. Zudem stellt sich angesichts dieser Argumentation die Frage, warum Apple dann Modelle mit bis zu 128 GB anbietet, auf einen günstigen Zwischenschritt mit 32 GB jedoch verzichtet.
Gruber griff ein weiteres Thema auf, das mit jeder neuen Gerätegeneration, zuletzt bei der Vorstellung des 12“-MacBook, heiß diskutiert wird. Warum versucht Apple die Geräte immer noch ein Stück dünner zu machen, anstatt den gewonnenen Raum für mehr Leistung oder Akkukapazität zu nutzen?
Wir wählen die beste Kombination aus
Natürlich sieht Schiller Apple auch hier auf dem richtigen Weg. Mehr Akku würde mehr Gewicht, einen höheren Preis und längere Ladezeiten bedeuten, so die Argumentation des Apple-Managers. Apple testet seinen Worten zufolge stets sämtliche möglichen Kombinationen um die beste davon zu wählen. Dies gelte auch für die Entscheidung, das neue MacBook mit nur einem USB-C-Anschluss auszustatten. Zudem wären genau solche Schritte wichtig, um die Entwicklung voranzutreiben. Apple müsse den Mut für solche Entscheidungen bewahren und die damit verbundenen Risiken annehmen.
Die Audioaufzeichnung des Gesprächs sollte im Laufe des Tages als neue Folge des Talk-Show-Podcasts veröffentlicht werden.