Das neue Narwal-Flaggschiff im Test
Narwal Flow: Fokus auf maximale Wischleistung, leider mit Abstrichen
Mit dem Flow hat der Hersteller Narwal ein neues Topmodell auf den Markt gebracht, das sich klar auf intensive Bodenpflege und möglichst wartungsfreien Betrieb fokussiert. Der Roboter wird aktuell zu einem Listenpreis von 1.299 Euro angeboten. Anders als das restliche Portfolio des Herstellers, das rund um den Prime Day teils deutlich rabattiert ist, bleibt der Flow von Preisaktionen ausgenommen.
Narwal Flow: Mit neuer Wischwalze und All-In-One-Basisstation
Dies unterstreicht die Positionierung als Premiumgerät innerhalb des Narwal-Lineups. Bereits zur Präsentation im Rahmen der IFA-Funkausstellung wurde deutlich, dass sich der Flow vor allem an Nutzerinnen und Nutzer richtet, die eine leistungsstarke Wischfunktion mit maximaler Automatisierung suchen.
Fokus auf Wischleistung
Im praktischen Einsatz zeigt sich diese Ausrichtung fast schon zu deutlich. Der Flow glänzt vor allem auf Hartböden, wo er dank des sogenannten FlowWash-Moppsystems mit gleichmäßiger Feuchtigkeitsverteilung und konstantem Druck sehr gründlich wischt.
Wischt und spült das Textilband gleichzeitig mit warmen Wasser
Der Roboter setzt hier auf ein System, bei dem sich eine die textile Reinigungswalze nicht nur kontinuierlich dreht, Schmutz aufnimmt und direkt wieder ausgewaschen wird, gleichzeitig bewegt sich die Schiene auch nach links und rechts, um den Mopp so nah wie möglich an Scheuerleisten und Möbelränder zu platzieren.
Eine Schienenmechanik sorgt für Reinigung bis an die Scheuerleiste
Die Mopps werden während des Reinigungsvorgangs kontinuierlich mit heißem Wasser durchspült. So entfernt der Flow nicht nur oberflächlichen Schmutz, sondern erreicht auch haftende Verunreinigungen. Schlieren und trockene Stellen treten dabei kaum auf. Das Schmutzwasser kommt hier fast immer sichtbar dunkel in den Tank, was einen guten Eindruck von der tatsächlichen Reinigungsleistung vermittelt.
Auf Hartböden solide: Gleichmäßig feucht ohne trockene Stellen
Nach der Reinigung wird der Mopp automatisch in der Basisstation gespült und mit Heißluft getrocknet. Die Temperatur und Trocknungsintensität lassen sich in mehreren Stufen anpassen. Der Betrieb bleibt auch im Wohnbereich erträglich leise, solange man die höchste Trocknungsstufe vermeidet. In Summe entsteht so ein System, das weitgehend ohne manuelles Eingreifen funktioniert.
Die Narwal-App bietet Optionen zur Konfiguration, punktet aber mit der „Freo“-Vollautomatik
Gesteuert wird der Flow über die Narwal-App, die unter anderem die Raumzuweisung, die Auswahl von Reinigungsmodi und die Anpassung von Feuchtigkeits- und Saugstufen erlaubt. Clou sind hier jedoch die automatischen Reinigungsentscheidungen: Wenn der Flow beispielsweise eine stärkere Verschmutzung feststellt, wiederholt er bestimmte Reinigungsdurchgänge so oft, bis diese nicht mehr vorhanden ist.
Statt hier jedes Detail zu konfigurieren, kann man als Anwender einfach die iO-Automatik aktivieren und sich darauf verlassen, dass der Sauger seine Reinigungsleitung in Abhängigkeit von Bodentypen, letzter Reinigung und aktueller Verschmutzung selbst wählt.
Der automatische Freo-Modus, setzt alle Einstellungen dynamisch
Leistungsstark mit Schwächen bei der Teppichpflege
Ausgestattet ist der Narwal Flow mit einer Saugkraft von bis zu 22.000 Pascal, was in der Theorie eine hohe Reinigungsleistung erwarten lässt. In der Praxis zeigt sich jedoch ein gemischtes Bild. Während der Roboter Staub und Haare auf Hartböden sehr zuverlässig entfernt, bleiben Teppiche ein Schwachpunkt. Die sogenannte CarpetFocus-Technologie soll durch eine Druckplatte für eine engere Verbindung zwischen Bürste und Teppich sorgen. Dennoch bleiben im Alltag sowohl auf Kurz- als auch Hochflorteppichen Reste zurück, die bei anderen Geräten dieser Preisklasse besser beseitigt werden. Weder das Saugen vor dem Wischen noch kombinierte Reinigungsdurchgänge führen zu deutlich besseren Ergebnissen.
Trotz gesonderter Teppichreinigung überzeugt der Sauger hier nicht
Positiv fällt hingegen auf, dass die DualFlow-Walzenbürste tatsächlich kaum verstopft. Haare werden direkt aufgenommen und zuverlässig in den Staubbehälter geleitet, der ein Volumen von 550 Millilitern aufweist. Dieser wird nach jeder Fahrt über die mitgelieferte Absaugstation automatisch entleert. Der Staub landet in einem 2,5-Liter-Beutel, der laut Hersteller bis zu 120 Tage ausreichen soll. Zusätzlich wird der Staubkanal getrocknet, um Feuchtigkeit und Gerüche zu vermeiden. Aber aufgepasst, die Reihenfolge unterscheidet sich von der Konkurrenz: Der Flow trocknet seinen Staubbehälter erst mal in Ruhe und startet die Absaugung dann erst unmittelbar vor dem nächsten Reinigungsauftrag.
An der Navigation gibt es nichts auszusetzen. Diese erfolgt über das hauseigene NarMind Pro-System, das mit zwei RGB-Kameras und 3D-Tiefenkartierung ausgestattet ist. Der Roboter erkennt Hindernisse frühzeitig, umfährt Möbel sicher und bewegt sich auch unter Sofas und Regalen mit einer Höhe ab 95 Millimetern. Türschwellen von bis zu vier Zentimetern werden im Test zuverlässig überwunden. Dabei speichert der Flow Raumpläne lokal.
Neue bewegliche Teile, deren Haltbarkeit sich erst noch unter Beweis stellen muss
Ein weiteres Merkmal ist die adaptive Kantenreinigung, bei der die Mopps bis an die Sockelleisten herangeführt werden. Die Bewegungsrichtung des Roboters wird dabei angepasst, was zu gründlicheren Ergebnissen an Wänden führt, aber gleichzeitig die Reinigungszeit verlängert. Diese Funktion ist fest integriert und kann nicht deaktiviert werden.
Verzögerung bei der Matter-Home-Integration
Trotz der umfassenden Ausstattung fehlt dem Flow zum Start noch ein Bestandteil, der für viele Smart-Home-Nutzer wichtig sein dürfte: Die Integration in den Matter-Standard ist angekündigt, soll aber erst Ende des Jahres per Software-Update folgen. Bis dahin lassen sich die Sprachsteuerung und smarte Einbindung nur über Alexa, Google Home oder Siri-Kurzbefehle realisieren. Die proprietäre Sprachsteuerung „Hey Nawa“ steht ebenfalls zur Verfügung, holt uns aber überhaupt nicht ab.
Narwal bietet den Flow in zwei Varianten an. Die hier getestete Version mit Standard-Dockstation kombiniert Wassertank, Heißwasserreinigung, Mopptrocknung und Staubabsaugung in einem Gerät. Alternativ steht eine kompaktere Variante mit 28 Zentimeter Höhe zur Verfügung. Aktuell liegt der Preis wieder bei 1.299 Euro.
Der Narwal Flow ist in zwei Varianten erhältlich
Im Vergleich zum restlichen Narwal-Portfolio, das im Rahmen des Prime Day deutlich günstiger erhältlich ist, stellt der Flow ein Premiumangebot ohne Rabattoption dar. Modelle wie der Freo Z10 Ultra (799 Euro), der Freo Z Ultra (549 Euro) oder der Freo X Ultra (429 Euro) bieten eine solide Ausstattung, fokussieren jedoch nicht so stark auf die Wischleistung oder das autonome Reinigungssystem. Der Flow markiert damit die technologische Speerspitze des Herstellers, bleibt dabei jedoch auf glatten Böden deutlich stärker als auf Teppichen.
Fazit: Nicht optimal abgestimmt
Wer sich für den Narwal Flow entscheidet, erhält ein nahezu vollständig autonomes Reinigungssystem, das ohne nennenswerte Konfiguration direkt einsatzbereit ist. Die Wischleistung gehört zu den besten am Markt und überzeugt durch ein gleichmäßiges Ergebnis ohne trockene Stellen. Im direkten Vergleich mit dem Narwal Freo Z10 Ultra, den wir im Mai getestet haben, wirkt das Gesamtpaket des Flow jedoch weniger ausgewogen.
Der Z10 Ultra erscheint in seiner Abstimmung harmonischer und bietet zum aktuellen Preis von 799 Euro ein deutlich attraktiveres Verhältnis von Leistung und Kosten. Hinzu kommt, dass die beim Flow verbaute Schienenmechanik für die Moppführung langfristig anfälliger für Verschleiß oder Defekte sein könnte als die bewährten rotierenden Moppmodule.
Danke, dass ihr das anspricht mit den mechanischen Schienen . Das ist auch meine Meinung, das hier neue Schwachstellen eingeführt werden, die in der Zukunft dann schnell zum Totalausfall führen können!!
Vielleicht lese ich zu viele schlechte Rezensionen. Aber ich habe den Eindruck, dass sehr viele neuere Saug-/Wischroboter nach spätestens 2 Jahren wg. irgendwas ihren Dienst quittieren und viele dann mit einem schlechten Herstellersupport konfrontiert sind. Auch wenn ich großes Interesse an so einem Teil habe sind mir dann 600 EUR pro Jahr zu viel…
Kann ich nicht bestätigen.
Mein Modell von Ecovacs ist mittlerweile über drei Jahre alt und funktioniert noch tadellos.
Lediglich der Akku hält nicht mehr so lang wie zu Beginn, aber das ist ja völlig normal.
Dass erst vor dem nächsten Saugauftrag der Schmutzbehälter abgesaugt wird sehe ich als potenziell schlechte Entscheidung.
Wenn auch nur ein wenig feuchte Dinge aufgesaugt werden können die sich schön verklumpen und trocknen und werden dann irgendwann nicht mehr mit abgesaugt.
Da könnte was dran sein! Aber denkt doch mal in die andere Richtung. Den Behälter hast du schnell raus genommen und gereinigt. Andersrum müsstest du die ganze absaugstation auseinander nehmen und reinigen (evtl. sogar den Motor) weil das feuchte, versiffte Zeug überall kleben bleibt. Was wäre dir lieber?
Ich habe ihn nun seit dieser Woche und min hellauf begeistert. Hatte aber vorher schon den Freo Z ultra von derselben Marke. Auch der war schon top, aber der Flow ist in allen Belangen besser!
Vor allem in der teppichreinigung! Das wischen ist sowieso aktuell Benchmark würde ich behaupten! Support ist auch klasse!
Konntest du die Sprachsteuerung hey Nawa aktivieren. Wie geht das ?
Wie ist die wischleistung denn verglichen mit dem Dreame Aqua 10 Ultra Roller?
Die Walze muss dann auch bei jeden Gegenstand rausgefahren werden. Dann kann sie doch auch gleich immer draußen bleiben. Ist auch weniger defektanfällig.