IP-Anschlüsse: Verbraucherzentrale und Telekom melden sich zu Wort
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat die Anstrengungen, die die deutschen Telekommunikationsanbieter derzeit unternehmen, um ihre Telefon- und Internetanschlüsse auf All-IP-Netze umzustellen, stark kritisiert und die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema (Servicequalität: Mangelhaft) vorgelegt.
Das Fazit: Bei vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern verläuft die Umstellung alles andere als reibungslos. Aus Sicht der Verbraucherzentrale sorgen die Umstellungen der Anschlüsse auf die neue IP-Technik für zahlreichen Probleme, die so nicht hinnehmbar seien. Der vzbv, der mehrere Negativ-Beispiele anführt und uns damit an die Kündigungsandrohungen der Telekom erinnert, forderte daraufhin Konsequenzen:
Die Telekommunikationsunternehmen sollen öffentlich darüber informieren, wann in welcher Region auf Internettelefonie umgestellt wird und wie viele Kunden betroffen sein werden. Wenn der Anschluss nach der Umstellung nicht richtig funktioniere, müssen Verbraucher zurückwechseln können, ohne dabei ihre Rufnummer zu verlieren.
Schroffe aber durchaus berechtigte Töne, zu denen die Telekom jetzt in einem eigenen Blog-Eintrag Stellung bezogen hat. So schreibt Luisa Vollmar, die „Corporate Bloggerin der Telekom:
Es handelt sich bei dem, was die Verbraucherzentrale vorlegt nicht um eine „Umfrage“. Es ist eine „Sammlung von Kundenerfahrungen“, die keinen Anspruch darauf erheben kann, repräsentativ zu sein. […] Grundsätzlich ist die Kundenzufriedenheit mit den IP-basierten Anschlüssen hoch. […] Die IP-Umstellung ist notwendig und bietet zahlreiche Vorteile. IP stellt sicher, dass weltweit Datenpakete mit völlig unterschiedlichen Inhalten wie Text, Musik oder Videos über das Internet verteilt werden und sich so mit völlig unterschiedlichen Geräten wie Fernseher, Telefon, Handy oder PC Daten austauschen können. Mit der existierenden Technik wäre das in Deutschland nicht möglich. Lange hat uns die bisherige Technik hervorragende Dienste geleistet. Aber wenn wir einen Schritt weiter wollen, dann müssen wir die Technik anpassen. Das Internet Protokoll ist der Universalcode des 21. Jahrhundert. Deshalb wird unser Netz in Zukunft nur noch eine Sprache sprechen: IP.
Wir merken an: Während die Telekom Anschlusskündigungen ohne Vorwarnungen verschickt hat, hat sich Vodafone dazu entschieden die aktuell genutzten ISDN-Anschlüsse noch mindestens bis 2022 anbieten. So lautet auch das Konzept des Düsseldorfer Netzbetreibers „Wahlfreiheit statt All IP-Zwang“.