Vor dem Wechsel zur Fotos-App: iPhoto Bibliothek richtig aufräumen
Noch wird es wohl einige Wochen dauern, bis die neue Fotos App für OS X auf unseren Macs landet. Doch kann es nicht schaden, sich schon einmal darauf vorzubereiten. Auch wenn Fotos denn mit einem der nächsten System-Updates endlich erscheint, werdet Ihr iPhoto sicher noch eine Weile weiter nutzen können.
Ein sofortiger Umstieg auf die neueste Software bringt ja ohnehin immer das Risiko mit, Fehler zu spüren, die mit einer Version 1.x dann ausgemerzt sind. Aber auch wenn Ihr iPhoto noch lange Zeit nutzen wollt, kann eine Generalreinigung nicht schaden. Sie entschädigt die Mühen mit einem besser reagierenden iPhoto und macht den späteren Umstieg mit Sicherheit einfacher und risikoloser.
Bevor Ihr mit den Aufräumarbeiten beginnt, solltet ihr zunächst einmal ein Backup anlegen, für den Fall der Fälle. Dazu kopiert ihr einfach den Ordner „iPhoto-Mediathek.photolibrary“ in eurem Bilderordner an einen anderen Ort auf dem System oder ein externes Medium. Falls etwas bei den Arbeiten schief gehen sollte, könnt Ihr iPhoto bei gedrückter Alt-Taste öffnen und so die gesicherte Bibliothek auswählen und öffnen.
Um Ordnung in das Bilder-Chaos zu bringen oder um später gezielt größere Mengen an Fotos zu übernehmen oder zu entfernen, solltet ihr mit Alben arbeiten. Wählt eine Reihe von Fotos aus, etwa vom letzten Urlaub und legt über „Ablage / Neues Album“ ein neues Album an (Tastenkürzel Befehl + N). Die gewählten Bilder landen automatisch darin. Habt ihr keine Bilder gewählt, weist euch iPhoto darauf hin. Ihr könnt später jederzeit Fotos per Drag `n`Drop hinzufügen. iPhoto kennt auch „Intelligente Alben“. Hier könnt ihr eine Reihe von Kriterien angeben, damit iPhoto das Album automatisch füllt.
Mit dieser Funktion könnt ihr zum Beispiel auch bestimmt Fotos suchen und gegebenenfalls danach rasch löschen, etwa diverse iOS-Screenshots, die im Laufe der Zeit anfallen und meist nur kurzzeitig gebraucht werden. Stellt dazu die Bedingungen wie im folgenden Bild gezeigt ein: Blende = Unbekannt, ISO = Unbekannt, Dateiname beginnt mit IMG_ und Dateiname enthält PNG. In der Regel könnt Ihr die so gesammelten Fotos sicher gleich in den Müll werfen oder nur einzelne davon sichern. Um die Dateien loszuwerden, greift ihr zum Tastenkürzel „Befehl + Alt + Löschen“.
Auch Thumbnails könnt Ihr auf diese Weise finden und löschen. Gebt dazu als Bedingung Text beginnt mit 240, Text endet mit 240 und Foto ist kein Video an.
Weitere Kriterien, die ihr sinnvoll einsetzen könnt, sind etwa das „Kameramodell“, um Fotos eines älteren iPhone zu finden zum Beispiel oder die ISO-Einstellung, um bei hohen Werten Fotos zu finden, die wahrscheinlich zu dunkel oder verrauscht sind, in dem Ihr etwa „ISO ist größer als 1500“ angebt.
Vergesst nicht, nach den ganzen Aktionen, den Papierkorb in iPhoto zu lehren. Entweder über Menüs oder rechten Mausklick oder mit dem Tastenkürzel „Befehl – Umschalt – Löschen“.
Viel Platz nehmen natürlich auch Duplikate weg, die immer mal wieder auftreten. Mit dem Duplicate Cleaner For iPhoto findet ihr im AppStore eine Anwendung, die euch hilft, solche Dupletten zu finden und zu eliminieren.
Ansonsten müsst ihr auch selber ein wenig aufpassen. iPhoto erzeugt zum Beispiel alleine durch das Drehen von Bildern neben der Originaldatei eine Datei, mit dem gedrehten Foto als bearbeitete Datei. Wollt ihr das vermeiden, dreht ihr Fotos vielleicht in einem anderen Programm ggf. sogar bequem und schnell im Batchbetrieb.
Habt ihr eure Bibliothek gründlich aufgeräumt, sollte auch der Umstieg zu Fotos einiger Maßen reibungslos klappen. Zumindest sollte die Wartezeit, bis Ihr nach einem kompletten Import der Bibliothek in Fotos damit arbeiten könnt, etwas geringer sein.