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Neue Richtung für Alexa?

Bee hört durchgängig mit: Amazon übernimmt Gesprächs-Wearable

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Amazon hat das KI-Startup Bee übernommen, ein Unternehmen, das ein tragbares Gerät zur Gesprächserfassung entwickelt hat. Das Armband ähnelt einem Fitness-Tracker, nutzt aber künstliche Intelligenz, um laufend Gespräche mitzuschneiden, diese zu transkribieren und daraus Tageszusammenfassungen sowie Erinnerungen zu generieren.

Bee Ki Amazon

Auf Wunsch greift Bee zusätzlich auf Standortdaten, Kalendereinträge, Kontakte, Fotos und E-Mails zu. Die erfassten Informationen werden in einer App aufbereitet und sollen den Alltag der Nutzer strukturieren und unterstützen.

Audiomitschnitte rund um die Uhr

Der Kauf überrascht insofern, als Amazon mit Alexa bisher stets betont hat, dass keine Aufzeichnungen erfolgen, solange Nutzerinnen und Nutzer den Sprachassistenten nicht explizit aktivieren.

Die Integration eines Systems wie Bee stellt diese Grundannahme infrage. Auch wenn Amazon erklärt, man werde gemeinsam mit Bee an erweiterten Kontrollmöglichkeiten für Nutzer arbeiten, bleibt offen, wie sich der Einsatz eines permanent lauschenden Geräts mit den bisherigen Datenschutzselbstverständnis des Konzerns vereinbaren lässt.

Auch wirft die Übernahme Fragen nach der zukünftigen Produktstrategie auf. Ob die kontinuierliche Erfassung von Gesprächen künftig Teil der Alexa-Entwicklung wird, ist nicht bekannt. Die Konditionen der Übernahme wurden nicht offengelegt. Alle Mitarbeiter von Bee sollen jedoch Angebote zur Weiterbeschäftigung bei Amazon erhalten haben.

Konkurrenz für PLAUD.AI

Während Amazon mit Bee auf eine möglichst umfassende Erfassung des Alltags zielt, setzt die Konkurrenz von PLAUD.AI auf gezieltere Anwendungsbereiche. Die Plattform ist insbesondere für Meetings, Vorlesungen und Gesprächssituationen wie Pressekonferenzen und Elternabende ausgelegt und strukturiert deren Inhalte. Das dazugehörige Diktiergerät PLAUD NOTE lässt sich direkt am iPhone befestigen und transkribiert Gespräche automatisch.

Plaud Iphone

Dank der erst gestern neu vorgestellten AutoFlow-Funktion können Nutzer ihre Aufnahmen ohne manuelle Zwischenschritte transkribieren, zusammenfassen und direkt weiterverarbeiten. Eine umfangreiche Vorlagenbibliothek erleichtert die Strukturierung, etwa für Protokolle, Projektberichte oder Unterrichtsmitschriften.

Anders als Bee verfolgt Plaud.AI damit einen stärker workflow-orientierten Ansatz, der sich an den konkreten Erfordernissen im beruflichen oder akademischen Alltag orientiert.

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24. Juli 2025 um 12:50 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    33 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • An sich cool, wenn die Daten nicht von anderen verabredet und verkauft würden

  • Das wären goldene Zeiten für Mielke und Co. Alle auf jede nur erdenkliche Weise kontrollieren können und jeder macht sogar freiwillig mit. Ironie aus.

  • Kann das auch zuverlässig Sprecher unterscheiden? Dann könnte man das nutzen um Protokolle für Versammlungen und Sitzungen zu erstellen…

  • Und wer holt das Einverständnis der zufälligen in der Nähe befindlichen Personen ein?

  • Wie holt man das Einverständnis aller um einen herum befindlichen Menschen permanent und in „real-time“ ein, bevor auch nur die erste Information diese Menschen betreffend an das System übergeben wird…?

    • Man fragt in die Runde, bevor man es aktiviert. Wenn alle einverstanden sind, könnte man die Zustimmung nochmal aufzeichnen. In einem festen Personenkreis (Unternehmen) könnte man auch vereinbaren, alle Meetings immer aufzuzeichnen, so lange keiner widerspricht.

      Eigentlich auch schön, sich komplett auf das Gespräch zu konzentrieren, ohne Notizen machen zu müssen. Auch die Neutralität der KI bei der Zusammenfassung schätze ich höher ein, als es bei einem Menschen der Fall wäre.

      Die Gefahr ist halt nur, dass jemand es ohne Zustimmung nutzt. Oder, dass mal jemand (Kunde, Dienstleister, Praktikant) mit im Meeting sitzt, der nicht eingewilligt hat.

      Ich würde außerdem nicht einsehen Hardware für etwas zu kaufen, was auch mein iPhone alleine übernehmen könnte.

      • In einem Unternehmen steht das auf sehr wackligen Füßen, das Einverständnis. Es gibt viele Gerichtsurteile über die Freiwilligkeit von Einverständnissen in abhängigen Beschäftigungsverhältnissen („Nur weil DU jetzt nicht einverstanden bist, muss der Meeting-Leiter jetzt alles von Hand protokollieren…“).

      • Zumindest wir haben in der Firma Copilot von Microsoft dafür. Das ist schon maximal entspannt. Aber so ein Gerät ist schon sehr kritisch zu sehen.

  • Wer kauft sowas?!
    Unglaublich, dass die Datenkraken offenkundig so ein leichtes Spiel haben

  • Ich finde es immer blöd nach dem Staat zu rufen, doch wer redet eigentlich noch über Datenschutz und den Schutz der Daten in welchem Umfang?

  • Datenschutztechnisch doch bestimmt nicht erlaubt, sobald jemand anders mit „abgehört“ wird.

  • Gruselig, wie einfach und leicht es schon für Unternehmen wird seine Kunden auszuhorchen. Und wie viele vermutlich ohne drüber nachzudenken mitmachen werden.

  • Die Stasi hätte sich über so etwas gefreut.
    Es dürfte allen klar sein, was Amazon und so damit machen wollen und werden!

  • Also bei den ersten Plänen für smarte Brillen und wearables mit Kamera gab es da zumindest hierzulande große Aufschreie. Mal schauen ob das hier auch so sein wird

    • Ich glaube nicht, dass das passieren wird, die Zeiten sind inzwischen andere. Sonst hätte es ja auch (wieder) einen Aufschrei bei den „Smarten“ Brillen gegeben, die inzwischen im Umlauf sind (Oakley, Meta etc.).
      Ich nehme im beruflichen Umfeld deutlich wahr, dass die (sorry, muss pauschalisieren, obgleich es natürlich immer Ausnahmen gibt) „jüngere Generation“ diesbezüglich deutlich argloser ist, als die Älteren. Dabei ist es egal, ob es um den Einsatz solcher Hardware geht, oder was man beispielsweise irgendwelchen KI-Systemen anvertraut. „Kritisches Hinterfragen“ ist offenbar bei vielen nicht mehr so hip.
      Mich persönlich wundert das (aber ich bin ja auch einer von den „Alten“) – wenn kaum ein Tag vergeht, an dem ich nicht wieder von Datenpannen jeglicher Art zu lesen ist, sollte das eigentlich dazu führen, dass man sich Gedanken macht.
      Vielleicht ist auch vielen das potentielle Schadpotential nicht klar.
      Ich erinnere mich (völlig anderer Kontext) daran, dass vor Jahren, als die Ehe unter Homosexuellen legalisiert wurde, jemand inetwa folgendes in einem Interview sagte: „ich heirate deshalb nicht, weil ich nicht will, dass das in irgend einem staatlichen Register steht. Sollte die gleichgeschlechtliche Ehe irgendwann als „schlecht“ befunden wurde, sitzen wir auf dem Silbertablett“.
      Ich finde solcherlei Gedanken durchaus legitim (und wenn ich mir anschaue, was in anderen Ländern derzeit passiert, auch gar nicht so abwegig) – allein: man muss halt erstmal drauf kommen, was es potentiell bedeuten könnte, wenn welche-Daten-auch-immer sonstwo landen. Aber „Risikopotentialabschätzung“ gehört leider nicht zu den geförderten Kernkompetenzen…

      • Das Dritte Reich ist ein sehr gutes Beispiel für das von ihnen beschriebene „Silbertablett“. Im Dritten Reich gab es so genannte „rosa Listen“ in denen Homosexuelle erfasst wurden

  • Ich finde alle KI Protokoll-Assistenten, weil die kein Bayerisch verstehen.
    ;-)
    Habs getestet – funktioniert nicht.

  • An und für sich wäre so etwas super. Nur ist der Missbrauch und der Datenschutz hier wie leider immer nur sehr schwammig oder sogar vermutlich gar nicht eingehalten. Schade, dass hier die Datenkraken zumeist grundsätzlich sammeln. So grundsätzlich finde ich sowas nämlich super hilfreich.

  • Wenn man das Internet kaputt gemacht hat und es dort keine vernünftigen Trainingsdaten bald mehr gibt dann müssen die ja irgendwo anders her kommen. Also am besten überall Mikrofone haben um die Modelle zu füttern.

  • Ich weiß echt nicht wie viel Geld man mir zahlen müsste, um dieses Spionagedings anzulegen….

    Zumindest wäre Herr Musk dabei ein armes Würstchen….

  • Wie schrecklich ! Wirklich Stasi 2.0 und es gibt tatsächlich Leute, die darauf fliegen….

  • Klasse, wie wir uns aus Faulheit, mangelndem Talent, falscher Fortschrittshörigkeit, oder welchen Gründen auch immer beinah jedem Irrsinn freiwillig ausliefern.
    (Lese gerade eine mit KI erzeugte, überaus persönliche Dankes-email zur Würdigung einer Eventorganisation mit >30 Std. Aufwand.)

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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