Apple-Aktie fällt wieder unter 100 Dollar
Der von Apple für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2016 gemeldete Umsatzeinbruch kam nicht überraschend, war vielmehr schon längere Zeit vorhersehbar. Dennoch straft die Börse die Bekanntgabe der deutlich gesunkenen iPhone-Verkaufszahlen ab. Die Apple-Aktie zeigt an den internationalen Finanzmärkten starke Kursverluste, in den USA wurde mit rund 98 Dollar erstmals seit Februar wieder die 100-Dollar-Marke unterschritten.
Von einem Crash ist das Apple-Papier allerdings weit entfernt. Zu einem guten Teil dürfte sich in dem Kursrutsch auch die Nervosität von Börsianern niederschlagen, die auf kurzfristige Gewinnmitnahmen setzen. Überbewertet ist die Apple-Aktie wohl kaum, das Papier wird aber auf absehbare Zeit wohl keine so großen Sprünge mehr machen wie in den vergangenen Jahren.
Zumindest der Rückgang der iPhone-Verkäufe ist nicht Apple anzulasten, sondern auf eine allgemeine Marktentwicklung zurückzuführen. Auch in dieser Sparte muss irgendwann eine Sättigung eintreten, Apple konnte den Rückgang in den vergangenen Monaten noch durch die zusätzlichen Verkäufe auf dem neu eröffneten chinesischen Markt schön zeichnen, muss sich nun aber den Gegebenheiten des Marktes stellen.
Doch dies bedeutet längst nicht, dass Apple alles richtig macht. Der Konzern wächst schnell und hat offenbar Probleme, in allen Geschäftsbereichen Schritt zu halten. Doch ein solides Unternehmen muss das Rad nicht regelmäßig neu erfinden. Oft genügt schon ein wenig Öl den richtigen Stellen, damit sich die Räder lange genug drehen, bis das nächste „One more thing“ spruchreif ist.