Mac mini 2014: Magere Multi-Core-Leistung, RAM fest verlötet, kein Server mehr
Parallel zur Vorstellung der neuen iPads und des Retina-iMac hat Apple endlich auch das längst fällige Update für den Mac mini verkündet. Die Aktualisierung sorgt aber nur eingeschränkt für Freude, denn potenzielle Käufer müssen sich mit einigen Einschränkungen arrangieren. Apple hat beim neuen Modell offenbar den RAM fest verlötet, zudem soll der kleine Mac in der Multicore-Ausführung keine Verbesserung gegenüber dem Vorgänger bringen. Auch die bislang verfügbare Server-Option ist nicht mehr erhältlich.
Kein RAM-Tausch durch Endanwender
Macminicolo ist ein Dienstleister, der Mac minis als Server für Endanwender vermietet. In einem Blogbeitrag bestätigt das Unternehmen nun, dass der Arbeitsspeicher des neuen Mac mini fest verlötet und sich somit nicht vom Endnutzer tauschen lässt. Eine Einschränkung die ihr unbedingt vor dem Kauf des Geräts in Betracht ziehen und je nach Anwendungszweck im Zweifel besser gleich zu einer größeren Arbeitsspeicherausstattung greifen solltet. Dies macht sich allerdings auch durch satte Preissprünge bemerkbar, der kleinste Mac mini für 519 Euro verteuert sich bei einer Erweiterung von 4 auf 16 GB Arbeitsspeicher beispielsweise um 300 Euro.
Macminicolo äußert sich auch zu der Frage, ob sich die im Mac mini verbaute Festplatte vom Endnutzer tauschen lässt. Die soll grundsätzlich möglich, aber mit einem Garantieverlust verbunden sein.
Multi-Core-Performance schlechter als beim Vorgänger
Erste Aussagen zu Performance des neuen Mac mini kommen von den Benchmark-Spezialisten GeekBench. Während der neue Mac mini bei der Single-Core-Performance zulegt, sei die Leistung bei Multi-Core-Anwendungen merklich schlechter als bei der Vorgängergeneration. Apple bietet bei den 2014er-Minis keine Quad-Core- sondern nur noch Dual-Core-Prozessoren an. Als möglichen Grund hierfür wird die Tatsache angeführt, dass die Quad-Core-Prozessoren andere Sockel verwenden und Apple dementsprechend zwei verschiedene Motherboard-Layouts für den Mac mini führen müsste. Mit Blick auf die Zusatzkosten habe man sich dann wohl für diese weniger performante Lösung entschieden.
Die GeekBench-Analysen zeigen, dass der Mac mini im Single-Core-Bereich im Vergleich zur Vorgängergeneration um 2 bis 8 Prozent zugelegt, bei den Multi-Core-Anwendungen jedoch um bis zu 7 Prozent verloren hat.
Keine Server-Version mehr erhältlich
Für Anwender, die den Mac mini als kompakten Server genutzt haben, kommt zusätzlich zu den oben genannten Leistungseinbußen noch die Tatsache zum tragen, dass Apple keine neue Serverversion des kleinen Mac anbietet. John Poole von GeekBench rät vor diesem Hintergrund gar, bei Nutzung für intensive Aufgaben über den Kauf eines Mac mini der Vorgängergeneration nachzudenken. Im deutschen Apple Refurb Store finden sich zumindest aktuelle jedoch keine der momentan wohl sehr gefragten Auslaufmodelle.
Schade also. Apple hat den Mac mini zwar überarbeitet und mit Blick auf die nun zwei verfügbaren Thunderbolt-Anschlüsse, sowie verbesserte Grafik-Leistung und WLAN-Technik trotz Preissenkung durchaus auch aufgewertet, ob der beschriebenen Einschränkungen in Sachen Leistung und Upgrades wird der kleine Mac für ambitionierte und professionelle Nutzer jedoch ein ganzes Stück weniger attraktiv.