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Apple überarbeitet seine System-Icons

Apples neue „Liquid Glass“-Icons: Was bleibt vom alten Charakter?

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36 Kommentare 36

Mit macOS 26 führt Apple im Herbst eine der sichtbarsten Designänderungen der vergangenen Jahre ein. Der neue Design-Ansatz mit dem Namen „Liquid Glass“ ersetzt klare Materialien durch weichere, spiegelnde Oberflächen. Der Rahmen der App-Symbole wird stärker gerundet, gleichzeitig dürfen gestalterische Elemente nicht mehr über diesen Rand hinausreichen.

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Damit verschwinden viele visuelle Besonderheiten, die einzelne Apps in früheren macOS-Versionen charakterisiert haben, etwa bei GarageBand, Photo Booth oder dem Lexikon.

Die Entscheidung folgt einem Ansatz, den Apple schon länger verfolgt: Einheitlichkeit und uniforme Disziplin prägen zunehmend das Erscheinungsbild der unterschiedlichen Betriebssysteme. Dabei stellt sich die Frage, ob ein Plus an visuellen Ordnung auch für mehr funktionale Klarheit sorgt.

Zwar wirkt die neue Oberfläche aufgeräumt, doch viele der überarbeiteten Icons ähneln sich unter macOS Tahoe nun so stark, dass sie im Alltag weit weniger schnell zu erkennen sind. Wo früher der Hammer für Xcode oder der gelbe Zettel für die Notizen-App stand, dominieren nun abstrahierte Formen in abgestuften Farbtönen.

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Reduktion: Fortschritt oder Verlust?

Der neue Stil setzt bewusst auf Zurückhaltung. Sanfte Kanten, blasse Farben und weiche Übergänge lösen die früher oft detailreichen, fast gegenständlichen Icons ab. Das Ergebnis ist ein stimmiges Gesamtbild, allerdings auf Kosten der Eigenständigkeit einzelner Symbole. Wenn ihr uns fragt, dann wir die Orientierung im Dock dadurch eher erschwert als erleichtert.

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Gleichzeitig ist diese Entwicklung nicht losgelöst vom technischen und gestalterischen Umfeld zu betrachten. Die Vereinheitlichung der Designsprache über macOS, iOS und iPadOS hinweg standardisiert das Interface-Design. Gerade in einer Zeit, in der viele Apps systemübergreifend genutzt werden, ist das ein nachvollziehbarer Schritt.

Wer sich tiefer mit der Entwicklung der macOS-Icons beschäftigen möchte, findet eine ausführliche visuelle Chronik in einem privaten Onlineprojekt. Die Sammlung „macOS Icon History“ dokumentiert die grafische Entwicklung zahlreicher System-Icons über mehrere Jahrzehnte hinweg.

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Dabei wird deutlich, wie sich mit jeder neuen Version nicht nur Farben und Materialien, sondern auch grundlegende Designprinzipien verändert haben. Die Übersicht wird fortlaufend ergänzt und liefert einen kompakten Rückblick auf die gestalterischen Entscheidungen, die Apple über die Jahre getroffen hat.

07. Juli 2025 um 14:47 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Also entgegen, so meine ich aus den letzten Publikationen entnommen zu haben, leichten Misstrauen gegen das neue Design, freue ich mich darauf. Mal wieder was Neues.

  • Ich bin eher skeptisch was „Liquid Glass“ betrifft – das, was ich bisher gesehen habe, sagt mir nicht so sehr zu. Aber ich lasse es dann auf mich wirken, wenn es dann im Herbst auf meinem MBP installiert ist. Vielleicht deaktiviere ich dann ja so viel „Liquid Glass“ wie möglich, oder vielleicht auch nicht.

  • Alice O'Melleth

    Vielleicht sollten sie das alte Design im Accessibility-Menü am Leben erhalten

    • Genau, damit alle Entwickler dann statt 1 Icon gleich 15 bauen dürfen, extra für die 2% die das dann aktiv nutzen würden.

      Ich bewundere Apple immer wieder für ihren Mut, alte Zöpfe konsequent abzuschneiden.

      Was passiert, wenn man das nicht macht, sieht man gut bei den letzten MS Windows Versionen seit 8.

      • @Marius: Ein Mut, der Apple viel Geld spart und den Nutzer oft viel Geld kostet, weil zum Beispiel neue Hardware angeschafft werden muss, obwohl die alte eigentlich noch gut ausreichen würde, aber dann eben nicht mehr unterstützt wird. Warum Rosetta 2 zum Beispiel so schnell eingestellt werden soll, erschließt sich mir nicht aus Nutzersicht. Ich habe noch eine Reihe von Software, die sonst nicht laufen würde und wo auch nicht mit Ersatz zu rechnen ist, weil es zum Teil die dahinterstehenden Firmen gar nicht mehr gibt. Der Aufwand, Software dann zu versuchen, notgedrungen irgendwie zu ersetzen, kann zum Teil sehr aufwändig sein oder zu SEHR kuriosen Lösungen führen. Ich habe zum Beispiel eine Mac Software, für die ich nie Ersatz gefunden habe, das läuft jetzt über eine WIN Software via WINE und ich musste alle Dateien manuell umwandeln. Grund für diesen Aufwand: Es gibt keine andere Möglichkeit mehr und ich habe viele Stunden nach einer Mac Native Lösung gesucht für meinen speziellen Bedarf.

  • Schade das ihr von verwechslungegefahr sprecht aber nie Icon die man verwechseln kann zeigt. Ihr zeigt diverse Entwicklungen über die Zeit einzelner Apps aber das Kernthema „Verwechslung“ wird erzählt aber nie gezeigt.
    Ich kann mir mir jetzt kein Bild von den Aussagen machen, weiß nicht ob es für mich auch so ist oder nicht.
    Schade

  • Ich bin froh, dass Apple damit einige Inkonsistenzen in den eigenen Icons plattformübergreifend adressiert und gleichzeitig den komischen, schattigen Plastiklook der macOS Icons los wird.

    Zwar geht durch den Wegfall der Freiform unter macOS ein Stückchen Charakter und Vielfalt verloren, andererseits wirken dadurch endlich auch ältere Icons und unterschiedliche Entwicklerauslegungen deutlich weniger chaotisch und einheitlicher. Ich freue mich drauf.
    Die engen Vorgaben für neue icons sorgen bestimmt wieder für viele neue kreative Umsetzungen.

  • Die App-Icons für sich alleine genommen sehen wirklich toll aus. Ich glaube auch, dass das OS insgesamt super aussehen wird. Vllt nicht zu 100% mit iOS26 aber spätestens mit iOS27 wird das wirklich ein runder Ding über alle Geräte hinweg.

  • Das neue Einstellungssymbol ist wirklich nicht mehr schön. Die alten waren da interessanter

  • Ich verstehe einfach nicht, wieso da so ein Tamtam drum gemacht wird und der Nutzer nicht einfach unter verschiedene Erscheinungsbilder wählen kann. Stattdessen zwingt einem Apple ein Design auf, während ich bei Windows 3.11 unterschiedlichste Designs wählen konnte. Aber vielleicht präsentiert Apple dieses ja irgendwann als Hyper-Feature in ferner Zukunft!

    • Du kannst doch wählen. Standard, Glas Design, Dark Mode, was immer Du bevorzugst. Jetzt schon jammern obwohl iOS 26 noch nicht mal erhältlich ist, typisch für unsere Zeit. Es ist auch egal was Apple macht, irgend jemand findet immer was zum meckern.

  • Mir ist eigentlich wurscht, wie die neuen Icons aussehen. Sie sollten im Stil konsistent sein, dabei aber auch gut unterscheidbar. Nach der Anmerkung hier im Text habe ich da allerdings meine Zweifel. Ich erinnere mich noch, als vor ein paar Jahren im Einstellungsfenster plötzlich ein gefühltes Drittel aller Buttons im gleichen Blau gehalten wurden. Das genaue Gegenteil von guter Usability.

  • Das Systemeinstellungsicon ist eine Verbesserung, die anderen eher eine Verschlechterung.

  • Eine Benutzeroberfläche muss zunächst mal gut bedienbar sein. Die Icons müssen gut unterscheidbar sein, auch wenn man nicht mehr 20 ist. Unabhängig von der eigenen, persönlichen Sehfähigkeit ist es nun mal so, dass ältere Menschen schlechter und anders sehen wie Jugendliche. Man sollte die Entwickler von solchen Oberflächen einfach mal in einen Alters-Anzug stecken und ihren Unsinn mal selbst ausprobieren lassen.
    Für ältere Menschen ist diese Oberfläche „Altersdiskriminierung“ ! Da kann Apple noch so viele regenbogenbanner aufhängen und braune, rote, schwarze und grüne Emojis produzieren. Ich finde das echt bedienungsunfreundlich. Form follows Function und nicht umgekehrt.

  • Scheinbar fällt den Federführenden in Apple-Imperium nichts mehr ein. Das nenne ich Bauchladung wenn man ein System so herrichtet!

  • Man kann es ja soweit reduzieren das es wie eh und je aussieht. Für die ewig gestrigen…
    Ich verwende auf meinem iPhone die Darstellung ohne Text und finde trotzdem alles, so schlimm wird es wohl auch nicht werden, dass mit dem Erkennen.

  • Das Problem sind ja weniger die Icons, sondern diese Teletubbies Ball-Landschaft bei Buttons und Symbolleisten, dazu die extrem übertrieben Radien der Fensterecken, die einem das kalte Grausen in den Nacken treiben …
    Wie sehr es den Apple-„Designern“ nur um Design-Änderung um jeden Preis und ohne jeglichen Nutzen geht, zeigt sich m.E. am allerbesten bei der „neuen“ Kontakte-App, deren Kontakt-Ansicht selbst auf mittel- bis sehr großen Bildschirmen einfach nur noch grotesk unbrauchbar ist … Function follows Form ist das neue Prinzip in Cupertino

  • Anstatt sich um solche unnötigen Designspielereien zu kümmern, sollte dich Apple endlich mal wieder um die wirklich wichtigen Sachen kümmern!

  • Ich finde, Icons, die auf den ersten Blick erkennen lassen, welche Funktion das Programm hat, sind am schnellsten zu erkennen und entsprechend am effizientesten – gerade WEIL es weniger einheitlich ist. Da darf auch mal ein Lesezeichen aus einem angedeuteten Buch schauen. Auch farblich darf es sich gern abgrenzen.

    Mit der Option, Icons unter iOS beliebig einzufärben, hat man ja eigentlich diejenigen bedient, die gerne einen sehr einheitlichen Look hätten.

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