Flexibel, aber nicht kompromisslos
4K-Projektor: Der Dangbei MP1 Max im Alltagstest
Mit dem MP1 Max hat Dangbei vor wenigen Tagen einen neuen 4K-Projektor auf den Markt gebracht, der sich technisch an der Oberklasse orientiert und sich sowohl als kompaktes Heimkinogerät aber auch für Präsentationen im Büro positioniert.
Der MP1 Max: Das neue Laser-Flaggschiff von Dangbei
Wir haben uns ausgewählte Spielen der laufenden Fußball-Europameisterschaft auf dem MP1 Max gegönnt und unsere Beobachtungen im Anschluss notiert.
Laser-Projektion mit leisem Lüfter
Der Projektor arbeitet mit einem hybriden Lichtsystem aus Triple Laser und LED und bietet laut Hersteller eine Lichtleistung von 3100 ISO-Lumen. In der Praxis reicht das für viele Umgebungen aus, kommt aber bei direkter Tageslichteinstrahlung an seine Grenzen. Präsentationen sind dann noch gut lesbar, bei Spielfilmen empfiehlt sich hingegen ein abgedunkelter Raum.
Mit leisem Lüfter und nur einer Taste am Gerät
Die Positionierung gelingt dank eines integrierten Gimbals unkompliziert. Der MP1 Max lässt sich horizontal um 360 Grad drehen und vertikal bis zu 135 Grad neigen. Dabei reagiert die automatische Bildanpassung zuverlässig: Fokus und Trapezkorrektur greifen unmittelbar, sobald der Projektor bewegt wird. Wer öfter den Aufstellort wechselt, profitiert davon deutlich. Auch bei festen Installationen macht sich die Funktion durch die zügige und präzise Einrichtung bezahlt.
Bei vollem Tageslicht: Die Bildkorrektur greift nach Bewegungen unmittelbar
Was die Anschlüsse betrifft, zeigt sich der MP1 Max alltagstauglich. Zwei HDMI-Eingänge – einer davon mit eARC –, ein USB-A-Port sowie ein Audioausgang bieten genug Spielraum für Zuspieler und externe Lautsprecher. Dank Google TV entfällt zusätzliche Streaming-Hardware. Die zertifizierten Apps für Netflix, Prime Video und YouTube sind direkt startklar, weitere Dienste lassen sich über den Google Play Store ergänzen.
Zwei HDMI-Ports, einer mit eARC-Funktion zur Tonausgabe
Solide Technik trifft auf einfache Haptik
Technisch liefert der MP1 Max ein überzeugendes Gesamtbild. Die native 4K-Auflösung, unterstützt durch HDR10, HDR10+ und HLG, sorgt für klare und farbintensive Wiedergabe. Farben wirken kräftig, Kontraste solide. Im Zusammenspiel mit der automatischen Helligkeitsanpassung ergibt sich eine Bildqualität, die für Filme, Serien und Präsentationen gleichermaßen geeignet ist. Besonders positiv fällt die Audioleistung auf: Die zwei integrierten 12-Watt-Lautsprecher erzeugen einen erstaunlich satten Klang. Für ein System dieser Größe liefert der MP1 Max überraschend druckvolle Bässe. Wer den Klang lieber extern ausgibt, kann dies unkompliziert via HDMI eARC oder 3,5-mm-Klinke tun.
Der Styroporkoffer ist zum Versand ideal, aber nicht für den Alltagstransport
Die Hardware selbst wirkt gut verarbeitet und optisch unaufdringlich. Die Stoffseiten und das zurückhaltende Gehäusedesign fügen sich problemlos in unterschiedliche Umgebungen ein. Der Projektor steht sicher und lässt sich über das integrierte Stativgewinde auch auf Fotostativen befestigen. Weniger gelungen sind jedoch Zubehör und Bedienungselemente. Die Fernbedienung fällt schlicht aus, einige Tasten sind nicht beschriftet. Ein integrierter Laserpointer oder eine bessere Haptik hätten zur Geräteklasse gepasst. Die „One-Click“-Tasten für Streamingdienste sind praktisch, die restliche Navigation aber wenig intuitiv. Zudem fehlt dem Gerät ein Menüzugriff direkt am Gehäuse – sämtliche Eingaben erfolgen ausschließlich über die Fernbedienung.
Netzteil und Fernbedienung passen nicht zum aufgerufenen Preis
Kritik verdient auch das beiliegende Netzteil. Dieses fällt vergleichsweise groß und schwer aus, mit einem starren Kabel, das wenig Flexibilität zulässt. Eine integrierte Stromversorgung oder ein kompakteres Netzteil mit USB-C-Anschluss wären wünschenswert gewesen. Auch die Transportbox hinterlässt gemischte Eindrücke. Der großzügig bemessene Styroporkoffer schützt das Gerät beim Versand zuverlässig, wirkt aber billig und unpraktisch im alltäglichen Gebrauch. Für mobile Einsätze wäre eine Stofftasche oder ein robuster Kunststoffkoffer deutlich zweckmäßiger.
Google TV liefert Netflix, Prime Video, YouTube und eine App-Fernbedienung über Google Home
Fazit: Technisch überzeugend, in Details ausbaufähig
Der Dangbei MP1 Max überzeugt mit starker Bild- und Tonqualität, einer durchdachten Ausrichtungshilfe und einem soliden Softwarepaket. Wer den Projektor fest installiert und mit einer Soundbar oder einem Heimkinosystem kombiniert, erhält ein leistungsfähiges Gerät mit vielen praktischen Funktionen. Die automatische Bildkorrektur, die native 4K-Auflösung und die gute Farbwiedergabe machen den MP1 Max zu einer attraktiven Lösung für Wohnzimmer, Heimkino und Tagungsraum.
- PDF-Download: Dangbei MP1 Max Benutzerhandbuch
Weniger gelungen sind einige Aspekte des Zubehörs: Fernbedienung, Netzteil und Transportverpackung wirken in Anbetracht des aufgerufenen Preises von regulär 1.999 Euro nicht durchgängig hochwertig. Zwar wird das Gerät zum Prime Day für 1.799 Euro angeboten, dennoch bleibt der Eindruck, dass hier funktionale Technik nicht immer von gleichwertiger Ausstattung begleitet wird.
Technisch sehr gut aufgestellt, in der B-Note aber mit leichten Abzügen
Wer ein Gerät für den stationären Einsatz sucht, ist mit dem MP1 Max durchaus passabel bedient. Für Nutzer, die häufiger mobil unterwegs sind, etwa bei Vorträgen oder Präsentationen, lohnt es sich, die Alltagstauglichkeit der Stromversorgung und des Zubehörs in die Kaufentscheidung einzubeziehen. In dieser Preisregion sollte der MP1 Max auf der Merkliste stehen, jedoch mit dem Wissen, dass Ausstattung und Handling nicht ganz auf dem Niveau seiner technischen Kernfunktionen liegen.
Kein USB-C – gerade im Business-Bereich notwendig.