Trennung von ARD soll bleiben
ZDF-Intendant spricht sich gegen gemeinsame Mediathek aus
Die Frage, ob die öffentlich-rechtlichen Sender tatsächlich weiterhin auch getrennte Mediatheken anbieten sollen, haben wir uns auch hier bereits an verschiedener Stelle gestellt. Die derzeit verfügbaren Angebote unterscheiden sich zum Teil deutlich mit Blick auf ihren Aufbau, die Bedienung und den damit verbundenen Komfort für Benutzer, zugleich müssen Betrieb und Entwicklung quasi doppelt aus dem Gebührentopf beglichen werden.
Der WDR-Chef und frühere Moderator der Sendung „Tagesthemen“ Tom Buhrow hat ja erst Anfang November für Furore gesorgt und einen aus Sicht der öffentlich-rechtlichen Anstalten beinahe provokanten Gedanken in den Raum geworfen: „Mein fester Eindruck ist: Deutschland scheint uns in zehn Jahren nicht mehr in dem Umfang zu wollen – und auch finanzieren zu wollen wie heute“. Damit verbunden hatte Buhrow einmal mehr auf seine Idee von einer gemeinsamen Mediathek der Sendergruppe ARD und des ZDF hingewiesen.
Norbert Himmler (Bilder: ZDF/Tim Thiel
In den Reihen des ZDF scheint man dergleichen allerdings noch konsequent abzulehnen. So lässt sich heute der Süddeutschen Zeitung nachlesen, dass der Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens, Norbert Himmler, sich weiterhin für zwei eigenständige Mediatheken stark macht. Himmler spricht sich dagegen für ein „verknüpftes Inhalte-Netzwerk“ aus, was allerdings kaum finanzielle Entlastungen mit sich bringen dürfte – von Verbesserungen für die Endnutzer ganz zu schweigen.
Auch die Vision des WDR-Programmdirektors Jörg Schönenborn rückt damit in weite Ferne. Dieser hat sich zuletzt ebenfalls für eine große Mediathek mit allen öffentlich-rechtlichen Sendern ausgesprochen und attestiert, dass man der Gesellschaft ein Portal schuldig sei, der den zentralen Zugriff auf alle öffentlich-rechtlichen Inhalte ermögliche, anstatt wie bisher zwischen unterschiedlichen Knöpfen und Adressen wählen zu müssen.