Auch Apple soll nicht mitverdienen
Podcast-Abos: Spotify will (ohne Umsatzbeteiligung) gegenhalten
Im Rahmen der Produktankündigungen vom 20. April hat Apple neben dem neuen iPad Pro und dem schlanken 24-Zoll-iMac auch den bevorstehenden Start kostenpflichtiger Podcast-Abonnements angekündigt. Mit diesen will der Konzern Podcast-Produzenten eine einfache Möglichkeit anbieten Audioinhalte für zahlende Abonnenten bereitzustellen, die diese allerdings ausschließlich über Apples offizielle Podcast-App empfangen und hören können.
Das neue Feature wird sich ab Mai von interessierten Podcastern und Podcasterinnen nutzen lassen, setzt dafür jedoch die Teilnahme an Apples kostenpflichtigem „Podcasters Program“ voraus, für das eine Jahresgebühr in Höhe von 19,99 Euro entrichtet werden muss. Zudem, und hier scheint Apple schlicht auf die Abrechnungs-Infrastruktur des App Stores zu setzen, müssen Podcaster 30 Prozent des mit ihren Abos erzielten Umsatzes an Apple abführen. Die Möglichkeit, die Umsatzbeteiligung auf 15 Prozent zu reduziere, räumt Apple erst für Apple ID-Konten ein, die ihre Abos bereits seit über einem Jahr regelmäßig zahlen.
Spotify will gegenhalten
Nach Angaben des Wall Street Journals bereitet der Musik-Streaming-Dienst Spotify aktuell ein Gegenangebot vor, das noch im Laufe der Woche präsentiert werden soll und, zumindest aus Sicht der Podcast-Produzenten, mit deutlich attraktiveren Konditionen lockt.
So soll Spotify den Podcastern weder Jahresgebühren abverlangen noch auf eine verpflichtende Umsatzbeteiligung setzen. Zudem können Podcaster die eigenen Abo-Preise frei festlegen. Greifen iPhone-Anwender auf die neuen, kostenpflichtigen Podcast-Abos zu, werden diese auf eine Webseite verweisen, um so auch die auf der iOS-Plattform verpflichtende Umsatzbeteiligung an Apple zu umgehen. Zudem ist Spotify nicht auf Apples Betriebssysteme und Anwendungen angewiesen, sondern lässt sich auch unter Linux und Windows nutzen.
Spotify bringt sich damit in Position den kommerziellen Podcast-Markt zu dominieren auf dem Apples Marktanteil immer weiter schrumpft. Während es Cupertino 2018 hier noch auf 34 Prozent brachte, liegt dieser Wert inzwischen bei nur noch 24 Prozent.