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Herstellerunabhängige Bridge kommt vorerst nicht

Mixtile Hub: Apple lässt HomeKit-Adapter im Regen stehen

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19 Kommentare 19

Die Produkt-Idee, die das chinesische Focalcrest-Team auf der diesjährigen CES Consumer-Messe in Las Vegas vorstellte, war so einfach wie vielversprechend: Um iOS-Anwendern die Einbindung von nahezu beliebigen Drittanbieter-Geräten in das eigene HomeKit-Setup zu ermöglichen, würde man in Zukunft den sogenannten Mixtile Hub anbieten.

Mixtile 500

Die kleine Plastik-Box würde sich dann als offiziell zertifizierte Bridge im eigenen Netzwerk um die HomeKit-Integration all jener Smart-Home-Accessoires kümmern, deren Hersteller sich nicht um Apples Siegel bemühen würden. Ein Konzept, das Bastler bereits von der inoffiziellen Raspberry Pi-Lösung Homebridge kennen.

Anstatt spezielle HomeKit-Bridges für seine Lampen, seine Heizungsthermostate, seine Tastschalter und Türschlösser installieren zu müssen, so das Mixtile-Produktversprechen in der initial ausgegebenen Pressemitteilung, würde die neue Brigde eine zentrale Steuereinheit anbieten, die die im Haus vorhandenen Geräte aufnimmt und anschließend über Apples HomeKit-Schnittstelle bereitstellt.

Mixtile, so der Plan, würde mit den Drittanbieter-Geräten über ZigBee, Z-Wave, Wi-Fi und Bluetooth kommunizieren und diese so in Apples HomeKit-Architektur einbinden. Die Anbieter billiger Heizungsregler müssten sich so nicht mehr um die Produktion eigener HomeKit-Komponenten kümmern, sondern lediglich eine Mixtile-Anbindung nachliefern und wären anschließend zumindest indirekt HomeKit-kompatibel.

Doch das Hardware-Konzept scheint nicht aufzugehen. So haben die Focalcrest-Verantwortlichen inzwischen nicht nur ihre Pressemitteilung vom 6. Januar überarbeitet und alle Hinweise auf die geplante HomeKit-Unterstützung entfernt, sondern auch die ersten Nachfragen potentieller Kunden zum Thema ausweichend beantwortet.

Wie aus einer E-Mail-Antwort des Focalcrest-Teams an einen interessierten Anwender hervorgeht, scheint Apple nicht an dem Marktstart einer herstellerunabhängige HomeKit-Bridge interessiert zu sein. So heißt es in der von Joe Rossignol zitierten E-Mail der Zubehör-Fertiger:

In den vergangenen Monaten haben wir Apple immer wieder wegen der Zertifizierung unseres HomeKit-Designs kontaktiert. Unser Versuch der Kontaktaufnahme zieht sich nun schon eine ganze Weile hin und bislang haben wir noch immer keine positive Rückantwort von Apple erhalten. Aktuell fühlt es sich so an, als würde Apple – aus uns unerklärlichen Gründen – keine Bridges zulassen wollen, die mit mehreren Markengeräten kompatibel sind […]

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02. Mai 2017 um 11:45 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ja verständlich. Apple verdient daran wenn ein Gerät homekit unterstützt. Bei einem Gerät welches nicht homekit kompatible Geräte in homekit integriert verdient Apple nichts!

    • Mag sein, dass finanzielle Überlegungen eine Rolle spielen, könnte aber auch sein, dass z.B. Sicherheitserwägungen die Einbindung externer Systeme erschweren.
      Es ist nur schade zu sehen, dass Apple auch auf diesem Gebiet hinterherhinkt, statt die technologische Führerschaft endlich wieder zu übernehmen. Aber dafür müsste man bei Apple eine Idee haben, wo man hin will. :(

  • HomeKit? Was ist das noch gleich? Apple selbst kann die Frage vermutlich auch nicht beantworten. Vermutlich weiß dort niemand mehr, was da mal ursprünglich angekündigt wurde. Umgesetzt wurde davon jedenfalls wenig/nichts.

    Ich verwende im Haus mittlerweile zahlreiche „smarte“ Aktoren und Sensoren von HomeMatic. Der unschlagbare Vorteil dabei ist für mich, dass das System sehr offen für eigene Erweiterungen ist.

    Dort gäbe es zahllose geniale Möglichkeiten, die aber alle am abgeschotteten iOS scheitern:
    – Steuerung schaltet automatisch in Modus „Abwesend“ wenn alle iPhones der Familie das eigen WLAN verlassen haben?
    – Garage öffnet automatisch, wenn mein iPhone per Bluetooth mit dem Auto verbunden ist, und ich mich dem Haus nähere?
    – …

    Solche Spielereien würde Smarthome (für mich) wirklich interessant machen und ließen sich technisch „ohne Probleme“ realisieren, würde iOS hierfür entsprechende Schnittstellen bereitstellen. Aktuell ist das aber nicht möglich bzw. mit sehr hohem Bastelaufwand verbunden.

  • Das Konzept widerspricht ja auch komplett dem Grundgedanken von HomeKit: Geld einnehmen durch Massenhafte Zertifizierung.

  • Das ist so ärgerlich. Die einzigen Thermostate, die bei mir nun seit langer Zeit fehlerfrei laufen, werden nicht unterstützt. Stattdessen ist es wichtiger, dass Thermos stylisch aussehen, kein Stellrad haben..

  • Ich könnte mir vorstellen das Apple da durchaus berechtigte Sicherheitsbedenken hat. Nicht umsonst fordert Apple bestimmte Komponenten bei Geräten die Homekit Kompatibel sein wollen. Wenn dann durch eine solche Bridge Homekit hinten rum wieder unsicherer gemacht wird ist das nicht in Apples Sinn. Das Thema Homekit sieht in den USA auch deutlich besser aus. Dort gibt es viele Homekit Kompatible Produkte. Leider schaffen es die wenigsten nach Deutschland.

    • Genau das ist der Punkt, den anscheinend keiner versteht!
      Ich habe keinen Alu-Hut auf und nutze Colud-Dienste etc.

      ABER: ich muss mir doch nicht die Dinger ins Haus holen, die mich nicht nur belauschen können (da habe ich keine Angst vor), sondern auch alles zu Hause steuern können. Wenn man einfach alles zulässt dann öffnet man genau dieses Tor.
      Zumindst bisher ist HomeKit die einzige Heimautomatisierungslösung die noch nicht geknackt wurde oder durch „nach Hause telefonieren“ aufgefallen ist – unter all den Lösungen die Kommunikation von und nach außerhalb der eigenen vier Wände ermöglichen.
      Nervt es, dass es so schleppend neue Hardware gitb? Ja, klar.
      Aber der Sicherheitsaspekt ist ungemein wichtig hierbei.

  • So ein Gerät hätte Apple eigentlich rausbringen müssen…dann wäre HomeKit wahrscheinlich erfolgreich gewesen. Aber dieser überteuerte halbgare HK Kram ist z. Zt. genau da wo er hingehört…in die Mülltonne.

  • unglaublich welche inkompetenz der grosse bei weitem überbewertete konzern in sachen homekit an den tag legt.

    erschütternd und peinlich zu gleich.

    hätten sie es als hobby deklariert ok – aber es war der grosse aufhänger vor ein paar jahren.

    wann kommt endlich eine vernünftige chinesische firma und erlöst uns von apple

  • a) der Bastelaufwand ist nicht „sehr hoch“ eher „medium“. Liegt natürlich im Auge des Betrachters.
    b) könnte sich HomeMatic problemlos bei Apple zertifizieren lassen.. Wollen die wohl nicht, ist ihnen wohl das Geld nicht wert.
    c) iOS bietet die Schnittstellen, nur hald eben definierte an die man sich halten muss. Machen andere Hersteller ja auch… aber ach ja vergessen, Apple is an allem Schuld

  • Die meisten, die hier mitlesen können sich das ganze ja mit Homebridge und einem Raspberry zusammenbasteln und dann beispielsweise auch billige 433Mhz Steckdose oder eben Homematic und und und steuern. Hab ich bevor Alexa eingezogen ist auch genutzt, jetzt brauche ich HomeKit eher nicht mehr.. Schade dass so viele gute Funktionen es immer nur bis zur Keynote schaffen und dann „zu Ende“ gedacht sind. Das wäre schön, wenn sich das wieder ändern würde..

  • Ich glaube der Knackpunkt ist die „Mixtile-Anbindung“. D.h. Apple vergibt eine Lizenz, aber „Mixtile“ könnte N Geräte anschließen bzw. auch pro Gerät selbst die Hand aufhalten. Wäre ich Unternehmer, würde ich das auch nicht wollen.

    Aber ich weiß nicht wie die Bedingungen von Homekit aussehen, ob das nich schon von vornherein ausgeschlossen ist, aber denn hätte ja „Mixtile“ nur ordentlich lesen müssen.

    Ich frage mich auch wie heftig Apple eigentlich die Hand aufhält und wieviel bspw. Amazon für Alexa haben will, wenn überhaupt. Vielleicht ist Apple mal wieder einfach zu gierig und/oder Amazon nimmt nix um am blöden iPhone „herum zu jonglieren“. Nehmen wir mal an es wäre so und Alexa wird der Markführer, kann mir nicht vorstellen das Amazon dann nicht selbst die Hand aufhält.

  • Bei allem Ärger darüber wie das läuft. Wieso geben die im Januar eine Pressemitteilung heraus und nutzen das HomeKit-Logo (bedeutet „zertifiziert“), wenn sie scheinbar bisher nur an [email protected] eine E-Mail geschrieben hatten und nichtmal ne Antwort erhalten haben?! Wollte da jemand einfach Venture Capital einsammeln mit mehr Schein als Sein?

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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