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"Hass und Lügen im Netz"

Hörtipp: Kontrovers-Podcast zu den EU-Uploadfiltern

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27 Kommentare 27

Die aktuelle Folge des vom Deutschlandfunk angebotenen Kontrovers-Podcasts dürfen wir als unbedingte Empfehlung an alle Mitleser durchgeben, die sich für Netzpolitik und die Auswirkungen europäischer Direktiven interessieren.

Upload Filter

Auf kurzweiligen 67 Minuten führt Sandra Schulz durch eine Diskussion an der Frank Überall, Vorsitzender des Deutscher Journalisten-Verbandes, der Kommunikationswissenschaftler Marc Ziegele und Julia Reda teilnehmen.

Reda, selbst als Mitglied der Piratenpartei im Europäischen Parlament aktiv, hatte sich in der Vergangenheit mit nachvollziehbaren Argumenten gegen den Artikel 13 einen Namen gemacht. Hier sei euch vor allem der zusammenfassende Blogeintrag „Artikel 13 ist wieder auf der Zielgeraden – und er ist schlimmer als je zuvor“ empfohlen.

Doch ganz unabhängig davon, auf welcher Seite der Debatte ihr stehen solltet, das Kontrovers-Gespräch schärft euren Sinn für das Thema, da beide Seiten hier respektvoll und nachvollziehbar argumentieren.

Streit um Uploadfilter – Hass und Lügen im Netz
Ein technisch höchst kompliziertes Thema erregt in Europa die Gemüter: Mit einer Reform des Urheberrechts will die EU die Rechte von Künstlern und Publizisten stärken. Und trifft damit auf massive Kritik – die Gegner fürchten Einschnitte in die Freiheit des Internets.

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Zum Thema: Uploadfilter Erklärt

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26. Feb 2019 um 07:29 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich persönlich empfinde es als eine Zensur. Weil nicht wirklich kontrolliert werden kann was alles gefiltert wurde. Klar nachträglich entfernt kann bedeuten, dass der Schaden bereits passiert ist. Jedoch machen es sich die Herren Politiker zu einfach.
    Uploadfilter befürworten aber Steuertransparenz ablehnen. Meinen die deutschen Politiker tatsächlich, dass wir nicht merken was für furchtbare Marionetten sie sind? Auch wenn EU-Parlament, diese Gesetze sind unter anderem von deutschen Politikern federführend und lobbyistisch geprägt. Kann die mal jemand austauschen bitte?

    • Na heute scheinen sich ja alle Techblogs bei dem Thema angesprochen zu haben. Ihr wollt uns doch nicht etwa framen?

      • Das ist gang und gäbe, dieses Framen. Diese Art der Kommunikation gibt es schon solange es Zeitungen gibt – nur gibt es jetzt ein neues Wort dafür. Früher sagte man Meinungsmache dazu. Oder Propaganda. Heute nennt man es Framing… klingt halt weniger nach Wortwahl vor und während des zweiten Weltkriegs..

    • Podcasts sind grundsätzlich nicht an Apps gebunden. Mit der oben verlinkten RSS-Adresse kannst du den Kontrovers Podcast in allen Drittanbieter-Podcast-Apps abonnieren und anhören, bei den meisten reicht jedoch eine einfache Suche, da fast alle Apples Podcast-Verzeichnis inkludieren.

  • Bin gespannt ob der Artikel am Ende durchgesetzt wird. Die CDU macht sich damit auf jeden Fall keine Freunde. Langfristig gesehen verlieren sie grade das Vertrauen der jungen Bürger.

    • Nicht nur der jungen Bürger. Aller Bürger, die nicht nur an dich denken, und gegen eine differenzierte Meinung nicht auszusetzen haben. Alle anderen sind m.E. eh von gestern

      • An sich denken natürlich ;)

      • Genau, alle anderen, die sich für Künstler und deren Rechte an ihrem Eigentum stark machen und gegen die illegale, massenhafte Verbreitung über YouTube und Co. sind, sind von gestern.
        Alles klar.
        Und sowohl die YouTuber als auch Google selbst verdienen ordentlich daran. Ist dann natürlich in derem Sinne, dass solch ein Gesetz zum Schutz der Urheber nicht kommt. Eine neue Form des Raubkopierens, was für viele leider schon als Selbstverständlich gilt.
        Mal ganz abgesehen davon, dass Artikel 13 nicht in einem einzigen Wort „Uploadfilter“ enthält. Schon interessant zu sehen, wie einfach sich eine Minderheit mit relativ einfachen Mitteln instrumentalisieren lässt.

      • @Andy
        Es sagt ja niemand, dass das Urheberrecht nicht geschützt werden soll. Aber eben nicht auf diese Art und Weise. Ganz plump gesagt, sagt man nämlich: „Wir können nicht sicherstellen, welche Menschen kriminell sind, also vorverurteilen wir mal alle“.

        Auf kurz oder lang wird durch den Uploadfilter jeglicher sagen wir „Kleinunternehmer-Content“ aussterben. Aber damit ist es ja wie mit der BILD Zeitung, keiner liest sie und doch ist sie die meist abgesetzte Zeitung. Diese ganzen kleineren Youtuber sind für YouTube deutlich wichtiger als man denken mag. Und sind die erstmal weg, sind die User weg, da kannst du mir glauben.

  • Auch wenn es nach Zensur riecht und letztlich vielleicht auch genau das ist… ich denke mittlerweile das es leider teilweise nötig ist bei dem ganzen Hass, Hetzte, Meinunsmache und Bullshit der sich im Internet abspielt. Viele Menschen sind nicht zu neutralem, rationellen Denken und Handeln fähig und zwar sowohl vom rechten als auch linken und Grünen Spektrum… wenn die Filter dazu beitragen sollten das es neutraler zugeht (woran ich aber auch wieder meiner Zweifel habe) bin ich dafür !

    • Natürlich ist das Zensur! Denn gefiltert wird das was nicht opportun ist!

    • Meinungsmache,Hetze….bei diesem „neuen“ Filter geht es um Urheberrechte, welche gewahrt bleiben sollen. Hier wird wohl etwas vermischt….Aber offensichtlich zieht die Meinungsmache, dass alles
      nur und ausschließlich zum Wohle des Bürgers geschieht und alleine dies reicht schon aus um berechtigte Kritik an den Vorgaben der aktuellen Politik klein zu halten. Wenn gelöscht und in Veröffentlichungen eingegriffen wird ist das Zensur! Die Masse der Informationen die dem Bürger durch das Internet zugänglich sind, machen den Verantwortlichen Angst. Punkt.

    • Dann bist Du (wohl) auch für den Wandel einer Demokratie zu einem diktatorischen Überwachungssystem, Mr. T.: sogar dann, wenn DU vielen Menschen die Fähigkeit zu, wie Du sagst, neutralem und rationalen Denken und Handeln absprichst, änderte dieses überhaupt nichts am Recht des von Dir angesprochenen Personenkreises, neutral/nicht neutral/wie auch immer, rational/nicht rational/wie auch immer denken und handeln zu dürfen – das nennt man Meinungsfreiheit, allgemeine Handlungsfreiheit, Titel: Demokratieprinzip, Mr. T.!

      Was hier beschrieben wird, ist Zensur in Reinform, mit welcher u. a. jedes diktatorische System beginnt – die alte DDR ist bestes Beispiel hierfür. Tom (26.02.2019, 09:09 Uhr) hat Recht!

  • Das System von Recht, wie es zu Zeiten der Printmedien galt, funktioniert wegen der unfassbaren Menge an Inhalten nicht mehr. Das war zwar absehbar, aber auch unvermeidbar. Ein paar Magazine, Zeitungen, Nachrichten, Leserbriefe, Handzettel an Unis usw. …das war noch zu bewältigen. Was da gegen Menschenrechte usf. verstieß, konnte geahndet werden.
    Das ist vorbei. Und Algorithmen werden das nicht bereinigen können.
    Informationschaos trägt zur Meinungsbildung und politischen Entscheidungen bei. Das ist fatal. Einzig der grundsätzlich erlernte Umgang mit Quellen kann eine aufgeklärte, mündige Gesellschaft erhalten. Bildung, Bildung und nochmals Bildung!

    • gerade weil ich dir da absolut Recht geben muss, bin ich pessimistisch, denn in Sachen Bildung sehen wir ja nicht nur hierzulande eine gefährliche Selbstzensierung á la political correctness. Je höher die akademischen Weihen, desto aggressiver geframed ist ein Befund, den man z.B. amerikansichen Unis schon serh lange ausstellen muss.

      • Die Auswirkungen von „Framing“ zu verstehen, oder lernen, sie zu verstehen, ist ebenfalls Bildungsauftrag. Das war es aber auch früher schon. Die Gesellschaft ist fragil, das ist unbestritten und eben aktueller Stand der Evolution.
        Man muss in der Familie beginnen, denn von dort strahlt alles aus.

  • Das wäre nicht nur Zensur, sondern ebenfalls ein weiterer großer Schritt zum Gläsernen Bürger. Im Ergebnis könnte die so eröffnete hochzentralistische Bürgersteuerung und -Kontrolle die Demokratie(en) gefährden. Wehret den Anfängen!! … :-<

  • Eine ernste Frage: wird dann jeder von dem etwas gefiltert wird, auch bestraft?
    Rein von der Theorie her müsste er, denn ein jeder Gefilterter hat sich laut „Maschine“ urheberrechtlich Strafbar gemacht.

    • Es wird vorher schon eingeschritten, quasi bevor du überhaupt gegen etwas verstoßen zu haben.

      Der „kleine“ Youtuber wird gar nicht mehr ohne weiteres etwas auf YouTube Posten dürfen, da bald dann ja YouTube für die Uploads zur Rechenschaft gezogen werden kann.
      Dann siehst du bald nur noch Videos von Chip, Bild Online und anderen größeren Medien.

    • Genau dieser Punkt ist ja falsch. Die Maschine hat juristisch gar nichts festgestellt sondern nur einen Treffer in der Datenbank.

      • Wie soll diese Datenbank gefüttert werden? Wie soll sie feststellen dass das Bild was ich hochladen möchte, von dir stammt und du die Rechte hast? Wie soll ein Unternehmen das herausfinden? Haften sollen sie auch noch dafür. Also wird alles was nicht in der Datenbank ist geblockt oder die Plattform geht gleich vom Netz.

      • Google einfach nach Content ID… Das ganze funktioniert nach einem Blacklist Ansatz, nur was in der Datenbank ist kann auch beanstandet werden.

    • Nope, das Ding ist ja, dass durch die Reform die Strafbarkeit vom User zur Plattform wandert. Und deswegen werden diese Plattformen zum eigenen Schutz filtern, bevor sie etwas veröffentlichen.

  • Mein Hauptproblem mit dieser Reform ist, dass sie letztlich Facebook und Google unglaublich mächtig macht.

    Nur diese zwei Firmen können überhaupt heute so etwas wie Filter anbieten. Dadurch müssen alle anderen – auch mögliche Konkurrenten – ihren ganzen Nutzerinhalt an diese Firmen zur Prüfung weiterleiten.

    Dadurch wird deren KI immer besser und andere Filteranbieter können überhaupt nicht mehr entstehen. Und die zwei bekommen einfach alles von allen anderen frei Haus geliefert.

    Das finde ich bedenklich.

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