Die Katze ist aus dem Sack
Das ist Apples Headset: Alle Details zur Reality Pro
Nach Jahren der Spekulationen zeichnet ein aktueller Bericht erstmals ein detailliertes Bild des Mixed-Reality-Headsets, dessen erste Präsentation Apple für die Auftaktveranstaltung der diesjährigen WWDC-Entwicklerkonferenz im Sommer angesetzt haben soll.
Symbolbild: Sind Mixed-Reality-Headsets die Zukunft?
Die auf dem Online-Portal des Wirtschaftsnachrichten-Dienstes Bloomberg veröffentlichte Bestandsaufnahme geht dabei nicht nur auf die Apple-untypische Marge ein (Profite sollen mit der initialen Version des 3000 Dollar teuren Accessoires nicht erwirtschaftet werden), sondern auch auf die Funktionsweise der Brille, auf das Store-in-Store-Konzept und das größte Alleinstellungsmerkmal des Headsets überhaupt: das Hand- und Augen-Tracking.
Anfangs eine teure Kuriosität
Zunächst bestätigt der Bericht die gemeinhin bekannten Bruchstücke und schon länger kursierenden Gerüchte zur neuen Produktlinie aus Cupertino, die langfristig so am Markt positioniert werden soll, dass diese dabei hilft den nachlassenden iPhone-Umsatz abzufedern.
Die Brille soll anfangs als teurer $3000-Spaß in den Handel kommen und erst Ende 2024 beziehungsweise Anfang 2025 ein kostengünstiges Einsteigermodell zur Seite gestellt bekommen.
Zutreffend sollen auch die kursierenden Beschreibungen der Bauform sein. Der nur zwei Stunden haltende Akku wird gesondert an der Hüfte getragen und ist nicht Teil der Brille. Eine Vorkehrung die der Produktsicherheit dienen soll, da das Headset durchaus auch warm werden kann.
Benötigt keine Controller
Großes Highlight soll die Handerfassung sein, die im Gegensatz zu Produkten der Konkurrenz, keine zusätzlichen Controller für die Nutzung der Brille voraussetzt, sondern den vollfunktionalen Einsatz mit „nackten Händen“ zulässt.
Mit diesen sollen sich Anwendungen auswählen und starten lassen, die Apple in typischer iPhone-Manier als Gitter aus Programm-Icons darstellt und anbietet. Hier dürften sich iPhone-Nutzer direkt zu Hause fühlen und sollen FaceTime-Anrufe aufbauen, Fotos betrachten oder Online-Ausflüge mit Safari unternehmen können. Ein iPhone wird dabei, anders als bei der Apple Watch, zur Nutzung nicht vorausgesetzt.
Kinosaal, Mac-Monitor und virtuelles iPhone
In Sachen Content soll Apple zum einen auf FaceTime-Gespräche in virtueller Realität setzen, die 1-zu-1-Konversationen in Lebensgröße zulassen und den Nutzern der Brille den Eindruck vermitteln sollen, miteinander im selben Raum zu stehen. Eine rechenintensive Inszenierung, die Anfangs ausschließlich in Zweier-Telefonaten und nicht in Gruppengesprächen zur Verfügung stehen wird.
Neben den Telefonaten ist ein Kinoerlebnis geplant, dass Filme auf einer virtuellen Kinoleinwand anzeigen und eine tiefe Integration in Apples Video-Streaming-Dienst Apple TV+ besitzen soll. Darüber hinaus wird sich die Brille auch als zusätzlicher Monitor am Mac nutzen lassen.
An der Brille, die sowohl einen Virtual-Reality- als auch einen Augmented-Reality-Modus anbietet, sollen rund 1000 Apple-Mitarbeiter über sieben Jahre lang gearbeitet haben.
Erstmal nur in den USA
Ob das Produktversprechen, Teile der alltäglichen iPhone-Nutzung durch Handgesten vor einer überdimensionierten Skibrille im AirPods-Max-Look zu ersetzen, ausreichen wird ein breites Interesse an der Reality Pro zu wecken, bleibt fraglichen.
Doch Apple scheint sich Zeit zu lassen. Wie bei der Apple Watch soll Cupertino eine gemächliche Platzierung am Markt ins Auge gefasst haben. So gemächlich, dass die erste Generation der Reality Pro wohl ausschließlich auf den Vertrieb im amerikanischen Markt setzen wird.