Apple für Einschränkungen verantwortlich
Carbon Copy Cloner: Startfähige Backups unter macOS Big Sur nur mit Aufwand
Mit Carbon Copy Cloner bietet der Entwickler Mike Bombich mittlerweile seit Urzeiten eine komfortable und zuverlässige Backup-Lösung für den Mac an. Anders als Time Machine bietet „CCC“ deutlich erweiterte Optionen für die Datensicherungen an, darunter die Option, vollständige und startfähige Systemkopien anzulegen. Mit Apples kommendem Update auf macOS Big Sur vor Augen, steht Bombich insbesondere mit Blick auf das Erstellen von boot-fähigen Image-Dateien allerdings vor einem Problem. Apples neuer Unterbau macht das Erstellen von startfähigen Backups auf die bisherige Art und Weise unmöglich.
Die gute Nachricht zuerst: Mit Carbon Copy Cloner lassen sich auch unter macOS Big Sur quasi startfähige Systemkopien erstellen. Das Wörtchen „quasi“ steht hier für den aktuell damit verbundenen Komfortverlust, denn die Backup-Software selbst kann dies alleine derzeit nicht bewerkstelligen. Um die gewohnte Einsatzmöglichkeit zu erhalten, muss man Apples Betriebssystem im Nachhinein auf einem CCC-Backup installieren.
Startfähige Backups mit CCC sollen kommen
Der Entwickler der App will es künftig allerdings wieder ermöglichen, vollständig startfähige Systemkopien wieder direkt mit Carbon Copy Cloner zu erstellen. Allerdings sind für die dafür nötige Implementierung der Apple-Funktion „Apple Software Restore (ASR)“ Anpassungen erforderlich, die Bombich zufolge von Apple durchgeführt werden müssen. Apple hätte zumindest schon signalisiert, dass an den Problemen gearbeitet werde, die ASR davon Abhalten, die Systemdatei von Big Sur zu klonen.
In der aktuellen Beta-Version von macOS Big Sur wurden die Missstände noch nicht behoben. Sollte Apple die Änderungen bis zur finalen Freigabe von macOS Big Sur nicht adressiert haben, so empfiehlt der Entwickler, das Update auf die neue macOS-Version für mehr Sicherheit hinauszuschieben. Zudem ließe sich so zumindest ein wenig Druck auf Apple aufbauen
In einem ausführlichen Blog-Eintrag zum Thema kritisiert Bombich auch die Tatsache, dass Apple den Entwicklern alternativer Backup-Lösungen im Jahresrhythmus viel Arbeit mache, die nach außen kaum wahrgenommen wird. So sei er als Entwickler alljährlich zwischen drei und sechs Monate lang damit beschäftigt, seine Software an das neue Betriebssystem anzupassen.
Bombich steht mit seiner Haltung nicht alleine. Der Entwickler des ebenso bekannten Konkurrenz-Tools SuperDuper! ließ bereits Resignation erkennen. Man werde abwarten, wer unbedingt auf macOS Big Sur aktualisieren müsse, solle derweil eben Apples Time Machine für Backups verwenden.