Zane Lowe statt Musikunterhaltung
Apple Music ärgert Nutzer mit Werbespots für eigene Inhalte
Apple sieht sich wegen über Apple Music ausgespielter Werbespots für eigene Radiosendungen mit heftiger Kritik konfrontiert. Die nachvollziehbare Frage lautet, ob Apples Versprechen eines werbefreien Musikgenusses Eigenwerbung für das Unternehmen ausschließt.
Bild: Jason Snell
Hintergrund ist die Tatsache, dass Apple offenbar seit dieser Woche mit 40 Sekunden auch noch übermäßig lange Werbespots für Radioshows mit seinen Vorzeige-DJs Zane Lowe und Strombo in verschiedene, über den hauseigenen Musikdienst ausgelieferte Radiostreams einbindet. Wenig überraschend stößt die Praxis nicht unbedingt auf Gegenliebe. Apple muss sich vorhalten lassen, dass damit die Werbefreiheit hinfällig ist und somit eines der maßgeblichen Werbeversprechen für Apple Music gebrochen wird.
Anders als Spotify oder Deezer kostet Apple Music immer
Anders als etwa Spotify oder Deezer bietet Apple keinen kostenlosen, werbefinanzierten Zugang zu Apple Music an und hat in diesem Zusammenhang auch stets die Vorteile einer werbefreien Premium-Nutzung hochgehalten. Verärgerte Nutzer stellen nun die Frage, ob Apple bei der Definition von Werbung hier tatsächlich zwischen Werbespots für eigene oder externe Angebote unterscheidet.
Die Kritik ist nachvollziehbar, denn letztendlich geht es weniger um die Art der Werbung, sondern generell darum, dass der bezahlte Hörgenuss unterbrochen wird. Diese Meinung vertritt auch der Macworld-Autor Jason Snell und weist darauf hin, dass Apple seinen zahlenden Kunden nicht nur Werbespots unterjubelt, sondern mittlerweile auch Wortbeiträge in kuratierte Wiedergabelisten einbindet, die ausgewählte Künstler ins Rampenlicht rücken.
Apple hat sich bislang zu der Angelegenheit nicht geäußert. Dementsprechend ist erstmal auch unklar, ob es sich hierbei um einen Testlauf oder generell eine neue Marketing-Strategie handelt. Einzig mit Blick auf die Nutzung von Apple Music in Deutschland scheint es Entwarnung zu geben. Wir haben dergleichen hierzulande bislang weder selbst erlebt, noch entsprechende Lesermitteilungen erhalten.